Die Pyramiden von Marziphara

In den Weiten der ägyptischen Wüste, verborgen unter Sanddünen, entdeckten meine Archäologen die Überreste gigantischer Marzipanpyramiden. Diese monumentalen Bauten, so die Legenden, wurden einst von der Gottheit Sekhem-Sutek*, dem Hüter des Süssen, erschaffen. Sie waren ein Geschenk an ein geheimnisvolles Volk winziger Miniaturmännchen, die in der Nähe der Pyramiden lebten und sie mit grösster Hingabe pflegten.

 

Die Miniaturwesen, kaum grösser als ein Käfer, bewohnten kunstvoll geschnitzte Höhlen in den Wänden der Pyramiden und lebten von den süssen Vorräten, die Sekhem-Sutek, für sie bereitgestellt hatte. Die Pyramiden galten als heilig und wurden Tag und Nacht bewacht. Doch die gnadenlose Hitze der Sonne liess sie langsam schmelzen, und die kleinen Wesen konnten dem Verfall nichts entgegensetzen.

 

In ihrer Verzweiflung riefen sie Sekhem-Sutek an, der schliesslich erschien. Die Gottheit liess die Pyramiden im Wüstensand versinken, um sie vor dem endgültigen Untergang zu bewahren. Die Miniaturmännchen führte er in eine verborgene Oase, wo sie von süssem Palmensaft und Honig weiterleben konnten.

  

Bei den Ausgrabungen fanden meine Archäologen winzige, kunstvoll verzierte Werkzeuge und kristalline Spuren von Zucker, die wie eingefrorene Tropfen im Wüstensand glänzten. Diese Funde deuten darauf hin, dass die Legende mehr als nur ein Mythos ist. Die Marzipanpyramiden und ihre winzigen Bewohner erinnern uns an die vergängliche Natur selbst der grössten Wunder und daran, wie wichtig es ist, den Augenblick zu geniessen, solange er andauert.

 

 

*Anmerkung Fantasiename "Sekhem-Sutekh"(Sekhem = Kraft/Macht, Sutekh = ein Name für Süsses oder Zucker im mythologischen Kontext, angelehnt an süsse und begehrenswerte Speisen)